Lexikon

Wissenswertes rund um den Reifen


Profiltiefe
Bereits bei einer Profiltiefe von 4 mm nimmt die Haftung des Reifens, insbesondere der Breitreifen, bei Nässe deutlich ab. Die Reifen können den Wasserfilm nicht mehr verdrängen, sie verlieren den Kontakt zur Straße, das Fahrzeug läßt sich nicht mehr lenken und bremsen. Deshalb Reifen nicht bis auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm abfahren. Je nach Breite der Sommerreifen spätestens bei 2 bis 2,5 mm, Winterreifen bereits bei 4 mm Restprofiltiefe erneuern.


Winterreifen
Bei lockerem Schnee und Matsch haben M+S Reifen deutlich bessere Hafteigenschaften als Sommerreifen. Die Wintertauglichkeit von Breit und Hochgeschwindigkeits-Reifen (für Fahrzeuge über 210 km/h) ist meist unbefriedigend. Deshalb in schneereichen Gegenden auf M+S Reifen umrüsten. Luftdruck um 0,2 bar erhöhen. Tempolimit beachten. Plakette mit der Reifenhöchstgeschwindigkeit im Blickfeld des Fahrers anbringen, falls diese unter Fahrzeughöchstgeschwindigkeit liegt.


Reifenersatz
Bei der Verwendung unterschiedlicher Reifentypen verschlechtern sich die Fahreigenschaften. Mischbereifung (Diagonal-/Radialreifen) ist sogar verboten. Deswegen auf allen vier Rädern (mindestens allerdings auf einer Achse) Reifen gleichen Typs verwenden. Neues Reserverad in den Tausch der Reifen einbeziehen. Im Zweifelsfall bessere Reifen auf der Hinterachse einsetzen. Es dürfen grundsätzlich nur Reifen auf Ihrem Fahrzeug gefahren werden, deren Bezeichnung in den Fahrzeugpapieren angegeben ist. Bei der Neumontage von Reifen auch neue Ventile verwenden.


Reifenalterung
Reifen altern, auch wenn sie nicht benutzt werden! Die Sicherheit von alten Reifen nimmt deutlich ab. Deshalb Reifen, die älter als 8 Jahre sind, nicht mehr verwenden.


Bordsteinparken
Heftiges Anprallen gegen Bordsteine ist gefährlich. Es kann zu versteckten Reifenschäden führen, die sich erst später bemerkbar machen. Deshalb Bordsteinkanten nur langsam und möglichst im rechten Winkel überrollen, Reifen nicht an Bordsteinkanten quetschen und nicht auf nur einem Teil der Aufstandsfläche abstellen.


Reifenschäden
Durch offene Verletzungen des Gummimaterials des Reifens dringt Feuchtigkeit z. T. bis zu dem Reifenunterbau ein und führt dort zu Korrosion und Schwächung der Stahldrähte des Gürtels. Die häufige Folge ist ein Ablösen der Lauffläche. Deshalb Reifen regelmäßig auf eingedrungene Fremdkörper, Risse und Beulen überprüfen. Beschädigte Reifen am besten möglichst schnell ersetzen. Das Einziehen eines Schlauches ist nur ein Notbehelf.


Reifenlagerung
Gummi altert durch Wärme, Feuchtigkeit und bei Sonneneinstrahlung stärker und wird durch viele Lösungsmittel angegriffen. Deshalb Reifen in einem trockenen, kühlen Raum möglichst dunkel lagern, Reifen ohne Felgen stehend, sonst liegend lagern. Berührung mit Benzin, Öl und Fett vermeiden.

 

Kennen Sie diese Reifenbezeichnungen?

* Reifen mit der Kennung * sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und BMW entwickelt worden.

 

~ Reifen mit der Kennung ~ sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Volvo entwickelt worden.

 

1 Reifen mit der Kennung1 sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Maserati entwickelt worden.

 

a Reifen mit der Kennung a sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Audi entwickelt worden.

 

cord Reifen mit der Kennung cord sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Daimler-Chrysler entwickelt worden.

 

EMT Diese Kennung bedeutet, dass dieser Reifen Notlaufeigenschaften hat. Diese speziellen Reifen können bei einem Luftdruckverlust noch eine kurze Strecke weiterfahren.

 

F Reifen mit der Kennung F sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Fiat, Ford oder Ferrari entwickelt worden.

 

FR Diese Kennung bedeutet, dass dieser Reifen Flankenschutz hat. Felgenrippe.

 

G Reifen mit der Kennung G sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Opel entwickelt worden.

 

J Reifen mit der Kennung J sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Jaguar entwickelt worden.

 

M3 Reifen mit der Kennung M3 sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und BMW entwickelt worden. Special für BMW M3.

 

MFS Diese Kennung bedeutet, dass dieser Reifen Felgenschutz hat.

 

MO  Reifen mit der Kennung MO sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Mercedes-Benz entwickelt worden.

 

NO – N7 Reifen mit der Kennung N0 bis N7 sind in Zusammenarbeit zwischen den Reifenherstellern und Porsche entwickelt worden.

 

RF/Reinf. Diese Kennung bedeutet, dass dieser Reifen eine erhöhte Traglast hat.

 

RFT Diese Kennung bedeutet, dass dieser Reifen Notlaufeigenschaften hat. Diese speziellen Reifen können bei einem Luftdruckverlust noch eine kurze Strecke weiterfahren.

 

Rof Diese Kennung bedeutet, dass dieser Reifen Notlaufeigenschaften hat. Diese speziellen Reifen können bei einem Luftdruckverlust noch eine kurze Strecke weiterfahren.

 

RWL/OWL Bei Offroad Reifen hat der Reifen eine weiße Beschriftung.

 

SSR             Diese Kennung bedeutet, dass dieser Reifen Notlaufeigenschaften hat. Diese speziellen Reifen können bei einem Luftdruckverlust noch eine kurze Strecke weiterfahren.

 

XL/ EL/  Diese Kennung bedeutet, dass dieser Reifen eine erhöhte Traglast hat.

Reifen A-Z

ALTER Reifen altern aufgrund physikalischer und chemischer Prozesse. Beim Kauf von Pkw-Reifen sollte das Produktionsdatum nicht länger als 5 Jahre zurückliegen:es wird an der Reifenseitenwand durch die vierstellige DOT-Nummer angegeben. Beispiel: 1102 = 11. KW 2002. Unabhängig vom Herstelldatum beginnt die gesetzliche Gewährleistungspflicht erst mit dem Kauf des Pneus. Für gebrauchte Reifen empfehlen die Hersteller: Pkw-Reifen, die älter als zehn Jahre sind, sollten grundsätzlich nur noch benutzt werden, wenn sie vorher ständig unter normalen Bedingungen im Einsatz waren. Und sie sollten auch nicht mehr umgesteckt, sondern nur noch im laufenden Betrieb abgefahren werden. 
Reifen an anderen Fahrzeugen der Kategorie "Standfahrzeuge" sowie Ersatzreifen nach 6, spätestens nach 8 Jahren ersetzen.

 

KENNZEICHNUNG Die gesetzlichen Regelungen sind in § 36 StVZO sowie der "Richtlinie für eine einheitliche Reifenkennzeichnung" festgelegt. Dort heißt es: Reifen, gemeint sind Luftreifen für Fahrzeuge mit einer durch die Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 40 km/h, müssen außer der Fabrik- oder Handelsmarke folgende Aufschriften tragen: 

·                   Reifennennbreite

·                   Nennquerschnittsverhältnis

·                   Reifenbauart 

·                   Felgennenndurchmesser

·                   Tragfähigkeitskennzahl(en) 

·                   Symbol(e) der Geschwindigkeitskategorie 

·                   evtl.: TUBELESS, M+S (M&S, M.S.), REINFORCED

·                   Herstellungsdatum

 

  Gummi altert durch Wärme, Feuchtigkeit und bei Sonneneinstrahlung stärker und wird durch viele Lösungsmittel angegriffen. Deshalb Reifen in einem trockenen, kühlen Raum möglichst dunkel lagern, Reifen ohne Felgen stehend, sonst liegend lagern. Berührung mit Benzin, Öl und Fett vermeiden

 

LUFTDRUCK Ein Minderdruck von 0,2 bar führt zu einem Prozent mehr Spritverbrauch und einer 10 % geringeren Reifenlebensdauer. Bei 0,4 bar Minderdruck hat dies einen 2% höheren Spritverbrauch und eine 25 % geringere Lebensdauer zur Folge. 0,6 bar Minderdrucks erhöht den Benzinverbrauch um 4% und reduziert gleichzeitig die Lebensdauer des Reifens um 45 %. 

 

PROFIL Bereits bei einer Profiltiefe von 4 mm nimmt die Haftung des Reifens, insbesondere der Breitreifen, bei Nässe deutlich ab. Die Reifen können den Wasserfilm nicht mehr verdrängen, sie verlieren den Kontakt zur Straße, das Fahrzeug lässt sich nicht mehr lenken und bremsen. Deshalb Reifen nicht bis auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm abfahren. Je nach Breite der Sommerreifen spätestens bei 2 bis 2,5 mm, Winterreifen bereits bei 4 mm Restprofiltiefe erneuern.

 

SPEEDINDEX Die Kennzeichnung auf der Flanke jedes Reifens enthält unter anderem auch einen Buchstaben, der Aufschluss gibt über die zulässige Höchstgeschwindigkeit, für die dieser Reifen geeignet ist. 
Beispiel: 195/65 R 15 H — das H steht für "bis 210 km/h". 

Am häufigsten findet man im Pkw-Reifensegment die folgenden Buchstaben für den Geschwindigkeitsindex:


Q = 160 km/h R = 170 km/h
S = 180 km/h T = 190 km/h
H = 210 km/h V = 240 km/h
W = 270 km/h Y = 300 km/h
ZR = über 240 km/h



STICKSTOFF Stickstoff ist ein ungiftiges, nicht brennbares Gas. Die Reifenfüllung ist gereinigt von Partikeln, Ölbestandteilen und Feuchtigkeit und ist vor allem sauerstoffarm, d.h. "inert" oder reaktionsträge. Infolgedessen werden Oxidationserscheinungen an der Felge und im Reifeninneren vermindert, eine Entzündung im Reifeninneren ist nicht mehr möglich und die Wanderung von Molekülen durch das Gummi wird reduziert. Der Reifendruck bleibt länger stabil, häufigere Kontrollen entfallen. Weitere Folgen sind geringerer Reifenverschleiß und höchste Kilometerleistung, hohe Kurvensicherheit und optimale Bremswege.

 

TRAGFÄHIGKEIT 

Die zulässige maximale Tragfähigkeit eines Reifens ist verschlüsselt an der Reifenkennzeichnung abzulesen.

Beispiel: 195/65 R 15 91 H "91" steht für 615 kg Reifenfülldruck, Tragfähigkeits- und Speedindex stehen immer in direkter Beziehung. Die Tragfähigkeit eines Reifens steigt mit dem Fülldruck und/oder einer reduzierten Geschwindigkeit. Welche Reifen für Ihr Fahrzeug zugelassen sind, steht im Fahrzeugschein.

 

WUCHTEN Zur ordnungsgemäßen Montage von Reifen gehört auch das Auswuchten. Eine Unwucht am Reifen von 10 g wirkt durch die Fliehkraft im Fahrbetrieb bei 100 km/h immerhin wie 2,5 kg. Erstes Anzeichen für eine Unwucht ist zumeist ein Flattern des Lenkrades bei höheren Geschwindigkeiten.